Tagungsbeitrag

Titel 4D Gleitlackmatrix — Neuartige Methode zur Bewertung der tribologischen Eigenschaften von Gleitlackkonzepten.
Autor Philipp Staub, Claus Enekes
Infos zum Autor Dipl. Ing. (FH) Philipp Staub
Philipp.Staub@klueber.com

Dr. Ing. Claus Enekes
Claus.Enekes@klueber.com

Klüber Lubrication München SE & Co KG
Geisenhausenerstr. 7
81379 München, Deutschland
www.klueber.com
Inhalt Zusammenfassung
Eine Hauptanforderung an einen Schmierstoff ist die Absenkung des Reibwerts und die Minimierung von Verschleiß. In modernen Anwendungen werden gezielte Optimierungen bei definierten Betriebsbedingungen gewünscht. Bei Schmierstoffen auf Basis von Ölen lässt sich das Reibwertverhalten bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten, Temperaturen und Lasten durch Stribeck-Kurven beschreiben. Bei Trockenschmierung durch Einsatz von Gleitlacken ist dieses Verhalten bis jetzt noch nicht ausführlich untersucht worden. Durch eine neuartige Prüfmethodik werden Gleitlacke bei niedrigen bis hohen Temperaturen und Lasten entlang steigender relativer Gleitgeschwindigkeiten untersucht. Die ermittelten Kurven unterscheiden sich allerdings fundamental von den bekannten Stribeck-Kurven der Öle. Je nach eingesetzten Festschmierstoffen und Bindemitteln im Gleitlack ergeben sich optimierte Reibwerte bei verschiedenen Umgebungsbedingungen. Durch das Zusammenfassen der Kurven zu einer Reibwertmatrix entsteht für den Anwender ein Eigenschaftskennfeld, aus dem er für seine Applikation den am besten geeigneten Gleitlack auswählen kann. Dies ermöglicht die schnelle und gezielte Auswahl und den Einsatz von Gleitlacken bei neuen außergewöhnlichen und anspruchsvollen Betriebsbedingungen. Unter diesem Aspekt werden Beispiele verschiedener Gleitlacksysteme vorgestellt und deren mögliche Einsatzgebiete.

Abstract
The main requirement of a lubricant is to reduce the friction value and minimise wear. Modern applications require specific optimisations under defined operating conditions. For lubricants based on oil the friction value behaviour at different speeds, temperatures and loads can be shown by means of Stribeck curves. However, in the case of bonded coatings for dry lubrication, such behaviour has not yet been examined in detail. Using a new test method bonded coatings are analysed at low to high temperatures and loads along with increasing relative sliding speeds. The curves determined, however, fundamentally differ from the Stribeck curves of oils. Depending on the solid lubricants and bonding agents contained in the bonded coating, optimised friction values can be achieved at different ambient conditions. By combining the curves in a friction coefficient matrix, a characteristic diagram is generated for the user to choose the bonded coating best suited for his application. Thus, a quick and targeted selection of bonded coatings for taxing and exceptional operating conditions is possible. In this context, the paper presents examples of different bonded coating systems and possible areas of application.
Datum 2017