Tagungsbeitrag

Titel Reaktive Grenzschichten in metallischen Wälzkontakten
Autor John Burbank und Mathias Woydt
Infos zum Autor Autorenanschrift:
John Burbank
BAM (Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung)
Fachbereich 6.3 Makrotribologie und Verschleißschutz
Tribologische Optimierung, Schadensanalyse, Extrembeanspruchung
Unter den Eichen 44-46, DE-12203 Berlin
Tel. 030 8104 4541, Fax. 030 8104 1817
E-Mail: john-theodore.burbank@bam.de
Inhalt Zusammenfassung
Die Ausbildung von tribologisch günstigen Grenzschichten ist eine häufig für die Phase des Einlaufs angenommene Modellvorstellung. Solche tribologisch günstige, durch Reibungsvorgänge im Kontaktbereich induzierte Triboschichten, werden in der Fachliteratur auch als sog. Beilby- und Cervovit-Schichten oder auch als Tribomutationen bezeichnet. Durch eine Vorkonditionierung mittels modifizierter Schmierstoffe oder durch Kaltverfestigung kann der Verschleiß in Wälzkontakten signifikant erniedrigt werden. Bislang ausgeblieben ist eine deutliche Reibungsminderung, aber es wurde keine Reibungserhöhung gemessen. Es waren die Ziele, mithilfe geeigneter Schmierstoffadditive in Verbindung mit dem Prozess des Kaltverfestigens durch das "Dichtwalzen" (unter Hertz'schen Kontaktpressungen oberhalb von Pmax = 3,0 GPa), ohne Vorschädigung, eine metallurgische Veränderung zu erzielen und gleichzeitig durch einen induzierten Tribofilm geschützte Stahloberfläche zu erhalten, sodass thermochemische Behandlungen durch diese Konzepte einzeln oder kombiniert substituiert werden können.

Abstract
The generation of tribologically favourable boundary layers is commonly seen as a model concept for the running-in phase. These very thin layers formed by friction processes in the areas of contact are known in the literature as so-called Beilby- or Cervovit-layers. The wear in rolling contacts can be significantly lowered through a pre-conditioning method, applying either modified lubricants or generating cold work hardening in the sample surface substrates. Thus far, there has not been an observably consistent reduction in friction, though no noteworthy increases in friction have been reported either. The ultimate goal of the project work has been to generate metallurgical modifications of steel bearing surfaces (at Hertzian contact pressures above Pmax = 3.0 GPa), without surface damage, by cold work hardening through the process of "compact rolling", while at the same time generating reactive tribofilms with the help of suitable lubricant additives of these same steel bearing surfaces. When these processes are optimally applied, either singularly or in combination, it may eventually be possible to replace current thermochemical treatments.
Datum 2014